30. März 2014

26.03.2014, Apostel-Paulus-Kirche Schöneberg, Berlin

Endlich war es so weit - ich würde Rufus solo sehen, ohne Band, nur er und sein Klavier und seine Gitarre. Ein wenig zusätzliche Unterstützung kam jedoch von seiner Halb-Schwester Lucy Wainwright Roche, die auch das Vorprogramm bestritt.

Lucy hat eine wunderschöne, glasklare Stimme. Sie wirkt sehr natürlich und humorvoll. Während Rufus' Auftritt kam sie verkleidet als Liza Minelli auf die Bühne und sang mit ihm den neuen Song "Me and Liza". Liza und Rufus zankten sich dann auch ein wenig auf der Bühne - auf deutsch. Nein, man hat nicht alles verstanden. Lucy kam dann noch einmal ohne Verkleidung während der Zugaben auf die Bühne und sang mit Rufus "Pretty Things" und "Hallelujah". Sehr schön.

Apropos Deutsch: Rufus erklärte uns freundlicherweise, wer daran schuld ist, dass er trotz deutschem Ehemann immernoch kaum Deutsch kann. Es sind natürlich wir Deutschen, die alle so gut Englisch können, einschließlich seines Ehemannes Jörn. Da hat er es ja gar nicht nötig, Deutsch zu lernen.

Nach einiger Zeit Warten vor der Kirche hatte ich einen Platz in der ersten Reihe auf der linken Seite ergattert und konnte Rufus wunderbar beim Klavierspielen auf die Hände schauen. Er war gut gelaunt und bei guter Stimme und legte einen annähernd perfekten Auftritt hin. Auch seinen berühmten Charme versprühte er großzügig. Als er dastand und seine Gitarre stimmte, meinte er, sein früherer Gitarrentechniker würde gerade mit Joan Wasser touren und im Publikum sitzen, so dass er das jetzt halt selber machen müsse, so gut er kann. Er versuchte auch daran zu denken, brav zu sein, da wir ja in einer Kirche waren. Ganz geglückt ist ihm das nicht. Da rutschte ihm z. B. ein "fuck them" heraus, gefolgt von "oops, we're in a church".

Die meisten Songs die er spielte - mindestens einen von jedem Studioalbum und ein paar neue - hatte ich noch nicht live gehört. Aber vor allem war dieses puristische Setting einfach wundervoll. Seine grandiose Stimme erfüllte ungestört den Raum und man konnte sein Klavierspiel genießen, ohne dass es von anderen Instrumenten übertönt wurde. Besonders beeindruckt hat mich "I don't know what it is". Der Song ist auf dem Album reich instrumentiert und orchestriert, geradezu furios. Man kann sich kaum vorstellen, dass der auch nur mit Klavierbegleitung funktioniert. Doch was Rufus nur mit Stimme und Klavier daraus gemacht hat, war faszinierend.

Der Abend endete schließlich mit einer Sonderzugabe.

14. März 2014

Pledge für Rufus

Rufus Wainwright hat einen Traum. Er möchte seine erste Oper "Prima Donna" aufnehmen. Doch qualitativ hochwertige Opernaufnahmen sind teuer. Da sind die Plattenfirmen zögerlich. Nun hat Rufus die Sache selbst in die Hand genommen und ein Projekt bei PledgeMusic eingestellt. Ziel des Projektes ist es, einen Mindestbetrag zusammenzubekommen, mit dem die Aufnahme bewerkstelligt werden kann, und zwar, indem genügend Menschen vorab CDs, LPs oder Exklusivleistungen bestellen. Man wird zum 'Pledger' und reserviert sich z. B. eine signierte Doppel-CD, einen der Taktstöcke, die der Dirigent bei den Aufnahmen verwenden wird, oder einen Opernbesuch mit Rufus persönlich. Wenn das Projekt zustande kommt, durch Erreichen des Mindestziels, wird der entsprechende Betrag abgebucht. Man hilft Rufus, sein Projekt zu verwirklichen, und bekommt dafür eine Gegenleistung. Wer sich beteiligen möchte, kann das unter folgendem Link tun.

Prima Donna: The Album