26. November 2011

Want

"Want" ist ein sehr ruhiger, dezent folkiger Gitarrensong, was einen daran erinnert, dass Wainwright aus einer Familie von Folkmusikern kommt.

Dieser Song ist sehr introspektiv und hat fast schon etwas Hypnotisches. Er entstand, nachdem Wainwright seine Drogenreha hinter sich hatte, zu einer Zeit also, als er sich notwendigerweise viel mit seinem Inneren beschäftigt hatte. Er war dabei, seinen Weg in ein drogenfreies Leben zu finden. "Want" handelt davon, wie Wainwright sich dieses Leben vorstellte, was ihm wirklich wichtig war.

Der Song drückt die Sehnsucht nach Einfachheit, Bescheidenheit und Liebe aus. Und nach dem Schoß der Familie, danach, Teil des Familiengeschäfts zu sein, sein Vater und seine Mutter als Vorbild.

http://www.youtube.com/watch?v=J_Czn3eJXp8

Erfreulicherweise bietet der iTunes Store neuerdings neunzig Sekunden lange Ausschnitte. Da lohnt es sich, in den Store zu gehen (über den Link rechts vom Song) und von dort aus in die Albumversion reinzuhören.
Want - Want One

22. November 2011

Je Suis Venu Te Dire Que Je M’en Vais

"From Gainsbourg To Lulu" heißt ein neu erschienenes Album, auf dem Lulu Gainsbourg Songs seines Vaters Serge Gainsbourg präsentiert. Und damit er nicht alles alleine singen muss, hat er sich prominente Verstärkung geholt.

Dabei ist auch Rufus Wainwright, der einen Chanson namens "Je Suis Venu Te Dire Que Je M’en Vais" singt. Ein wirklich hübsches Lied und Wainwrights Französisch ist flüssig, was nicht verwundert bei jemandem, der in Montreal aufgewachsen ist.

Das komplette Lied kann man hier anhören:
http://stereogum.com/886181/hear-serge-gainsbourg-covers-from-rufus-wainwright-iggy-pop-shane-macgowan-johnny-depp/mp3s/

16. November 2011

Neues Album

Kommendes Frühjahr soll das 7. Studioalbum von Rufus Wainwright erscheinen. Wie er bei einem Konzert am 12. November in Ottawa verkündete, soll es Out of the Game heißen. Als Produzent mit im Boot ist Mark Ronson, der unter anderem mit Amy Winehouse gearbeitet hat. Die gespannte Vorfreude auf dieses Album sollte einem doch durch den Winter helfen.

13. November 2011

Memphis Skyline

Jeff Buckley ertrank 1997 beim Schwimmen in einem Seitenarm des Mississippi außerhalb von Memphis, Tennessee. Buckley und Wainwright hatten sich einige Monate vorher getroffen, als Buckley während eines Auftritts Wainwrights spontan bei technischen Problemen half.

Später widmete Rufus Wainwright Jeff Buckley diesen Song. In Memphis Skyline fleht Wainwright förmlich, Buckley möge umkehren und bleiben. Das Lied enthält auch eine Referenz zu Leonard Cohens Song "Hallelujah", den zuerst Jeff Buckley und später Rufus Wainwright - für den Soundtrack zum Film Shrek - aufnahm.

Bemerkenswert an diesem Song ist auch die Struktur. Wie viele Songs Wainwrights folgt er nicht der gewöhnlichen Abfolge von Strophe - Refrain. Die Melodie ist geradezu schmerzlich schön - dem Thema des Liedes angemessen. Gegen Ende wird Wainwrights Flehen von einem längeren Klaviersolo unterbrochen, das die Dramatik und Wehmut des Songs noch verstärkt.

http://www.youtube.com/watch?v=GmTEbzvfd08

6. November 2011

11:11

Zu Rufus Wainwrights Repertoire zählen auch viele Gitarrensongs. Ein paar der schönsten erschienen auf seinem dritten Album Want One. Die Melodie von 11:11 erscheint beim ersten Hören vielleicht unscheinbar. Aber mit jedem weiteren Mal erschließen sich einem all die Nuancen, die diesen Song so träumerisch schön machen.

In diesen Nuancen und Details und in der Art, wie Wainwright diese mit seiner Stimme rüberbringt, liegt das Geheimnis vieler seiner Songs. Hinzu kommt auf den Studioversionen oft noch eine einfühlsame Instrumentierung bzw. Orchestrierung. Was aber gerade auch diesen Song so besonders macht, sind die vielen langen Töne. Das gibt seinen Songs so etwas schwelgerisches.

Zum Mitschwelgen geht es hier lang:
http://www.youtube.com/watch?v=zjxSxl9CC8o
11:11 - Want One

Der Song handelt übrigens von 9/11.

1. November 2011

Millbrook

Millbrook School ist ein privates Internat im Staat New York. Seine Eltern nahmen Rufus Wainwright von der High School in Montreal und schickten ihn dort hin, nachdem der knapp 15-Jährige angefangen hatte, sich wann immer er konnte in die Welt der Oper zu flüchten. Er vergrub sich in seinem verdunkelten Zimmer und gab sich der Musik hin. Was sie nicht ahnten, war, dass der Auslöser dafür ein brutaler sexueller Übergriff eines Fremden gewesen war. Sein Vater, Loudon Wainwright III, soll einen beträchtlichen Teil seines Einkommens dafür aufgewendet haben, seinen Sohn auf diese Schule zu schicken. Rufus genoss wohl die Idylle, wie er später in einem Video zum 75-jährigen Jubiläum der Schule sagte, und machte dort 1991 seinen Abschluss.

Dieser Schule widmete er einen zauberhaften Klaviersong, der auf seinem Debutalbum erschien.
http://www.youtube.com/watch?v=zHeEmWcz1YM