25. März 2012

Nobody's Off The Hook

Teddy Thompson ist der Sohn von Richard Thompson und Linda Thompson und ebenfalls Musiker. Ihm ist "Nobody's Off The Hook" gewidmet.

Teddy und Rufus kannten sich bereits als Teenager von Auftritten mit ihren jeweiligen Familien auf Folkfestivals. Später machten sie zusammen Amerikas Großstädte unsicher, nachdem Rufus seinen Plattenvertrag in der Tasche hatte und zuerst nach New York ging und dann nach Los Angeles, um sein erstes Album aufzunehmen. Teddy hatte damals gerade angefangen, Songs zu schreiben. Er spielte auch einige Zeit als Gitarrist in Rufus' Band. Und auf der kommenden Rufus Wainwright Tour wird er wieder dabei sein.

"Nobody's Off The Hook" ist Kammermusik ala Wainwright. Es beantwortet definitiv die Frage, warum seine Musik auch als chamber pop bezeichnet wird. Der Song weist eine traumhafte Klavier- und Streicherbegleitung auf. Die Melodie steht dem in nichts nach. Man fühlt sich eher an ein klassisches Lied erinnert, als an einen Popsong.

Das folgende Youtube-Video zeigt eine seltene Live-Version mit Streichern.

18. März 2012

The Art Teacher

"The Art Teacher" ist ein bemerkenswerter Song. Während die meisten von Rufus Wainwright's Songs autobiographisch sind, ist dieser aus Sicht einer dritten Person geschrieben. Er entstand, nachdem Wainwright einen Kunstlehrer traf, der ihm von seinen für ihn schwärmenden Schülerinnen erzählte.

Wainwright machte daraus die Geschichte einer unglücklich verheirateten Frau, die an ihre Schulzeit zurückdenkt, an ihre Schwärmerei für ihren Kunstlehrer. Er fragte die Schüler beim Museumsbesuch, welches ihr liebstes Kunstwerk sei, und sie konnte ihm nicht sagen, dass er es war. Der Lehrer erklärte, er mag Turner. Sie hat heute - als Ehefrau eines Geschäftsmannes - eines dessen Gemälde an der Wand hängen - ein kleiner, sarkastischer Brückenschlag in die Vergangenheit.

Die Albumversion von "The Art Teacher" ist größtenteils ein Livemitschnitt. Klavier und Gesang wurden bei einem Konzert aufgenommen. Im Studio wurden später nur noch Horn-Sequenzen dazugemischt.

Dies ist einer der Wainwright-Songs, die einem klassischen Schubert-Lied nahe kommen. Die Melodie hat so gar nichts von einem Popsong. Die Klavierbegleitung ist wohl von Philip Glass inspiriert. Sie klingt anfangs möglicherweise monoton, aber nach wiederholtem Hören merkt man, wie sie sich immer wieder verändert. Heraus kommt ein epischer, bittersüßer Song.

Dies ist ein Song, in den man sich wirklich hineinhören muss, aber es lohnt sich. Es ist, als würde man als jemand, dessen Ohren an gute Pop- und Rockmusik gewöhnt sind, auf eine neue musikalische Ebene mitgenommen.

9. März 2012

Neue Single

Die erste Single von Rufus Wainwrights neuem Album, Out of the Game, ist seit heute bei iTunes erhältlich. Empfehlung: Kaufen und großartiges Songwriting gepaart mit entspanntem 70s-Feeling genießen.

4. März 2012

April Fools

April Fools stammt von Rufus Wainwrights Debütalbum. Dies ist einer der poppigsten Songs, die er je herausgebracht hat, und einer der flotteren. Aber auch dieser Popsong lässt nicht die typischen Wainwright-Finessen missen. Da wären zum Beispiel eine ausgeklügelte Bridge nach dem zweiten Refrain und ein fesselndes Keyboard-Solo. Seine Schwester Martha ist als Backgroundsängerin zu hören. Und am Schlagzeug sitzt ein gewisser Jim Keltner, der mit vielen berühmten Musikern gearbeitet hat.

Der Song drückt sehr deutlich aus, dass es damals mit Wainwrights Glaube an die Liebe nicht weit her war. Im Songtext hält die Liebe gerade mal vom Valentinstag bis zum ersten April.

Auch wenn es keine offizielle Single war, gab es zu diesem Song ein Video. Gedreht wurde unter anderem in Gwen Stefanis Haus - die Regisseurin des Videos ist mit ihr befreundet. Sie hat auch einen kurzen Auftritt in dem Video. Darin ist Wainwright mit verschiedenen Opernheldinnen zu sehen, die er vergeblich vom Selbstmord abzuhalten versucht. Die Story des Videos erinnert an einen anderen Song des Albums - Damned Ladies.

Im folgenden Youtube-Video wird er von seiner Halbschwester Lucy begleitet.