29. Januar 2012

Beauty Mark

Diesen Song hat Wainwright als Teenager für seine Mutter geschrieben - meines Wissens so mit 16. In diesem flotten, kleinen Klaviersong - er ist kaum länger als zwei Minuten - vergleicht er sich mit seiner Mutter, zählt Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf. Und kommt schließlich zu dem Schluss, dass seine Mutter ihn liebt, auch wenn er nicht so männlich sein mag.

Vielleicht aber sind das auch die Worte eines Jungen, der sich selbst versichern möchte, dass seine Mutter ihn liebt. Es ist kein Geheimnis, dass Rufus Wainwright und seine Mutter einander sehr nahe standen. Doch als er 18 Jahre alt war soll er seine Mutter mit seinen Bedenken konfrontiert haben, sie würde ihn nicht lieben, weil er schwul ist. Eine frühere Bemerkung ihrerseits muss zu diesen Bedenken geführt haben. Sie hat seine Bedenken weggewischt.

Beauty Mark erschien schließlich auf seinem Debutalbum.

24. Januar 2012

Neues Album II

Amazon führt das neue Rufus Wainwright Album bereits als vorbestellbar. Als Erscheinungstermin ist der 8. Mai angegeben. Das Albumcover scheint noch nicht bekannt zu sein. Das hübsche Bild ist sicherlich nur ein Platzhalter. Am Preis, derzeit 18,99 €, kann sich natürlich auch noch was ändern.

Nachtrag: Out of the Game erscheint bereits am 20. April. Es gibt eine Standardversion für derzeit 17,99 € und eine Deluxeversion mit DVD für derzeit 19,99 €.

15. Januar 2012

Martha

"Martha" ist textlich aufgebaut wie eine Mailbox-Nachricht von Rufus Wainwright an seine Schwester. Es stammt von seinem letzten Studioalbum "All Days Are Nights", das entstand, während ihre Mutter, Kate McGarrigle, totkrank war. Sie starb schließlich im Januar 2010. In dem Lied geht es darum, alte Ressentiments hinter sich zu lassen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.


Wie das gesamte Album, weist auch "Martha" lediglich Klavierbegleitung auf. Strukturiert ist es eher wie ein klassisches Schubertlied, nicht wie ein Popsong. Anfangs mag es einem unmelodisch vorkommen, doch dies ist eine andere Art von Melodie. Trotz - oder vielleicht gerade wegen - der spärlichen Instrumentierung weist dieser Song eine unglaubliche Intensität auf. Und es beschleicht einen der Eindruck, dass hier die Pausen zwischen den Tönen genauso wichtig sind, wie die Töne selbst.


http://www.youtube.com/watch?v=gyJAV79IcoE

11. Januar 2012

Zitat 1

"Everything I do, I feel is genius. Whether it is or it isn't." - Rufus Wainwright
(Ich habe das Gefühl, dass alles, was ich tue, genial ist. Ob es das ist oder nicht.)

Der erste Satz alleine wäre pure Arroganz. Der zweite Satz macht dieses Zitat zu einem Juwel.

Das sind die Worte eines Menschen, der weiß, was er kann, aber auch zu einer gesunden Selbstkritik fähig ist. Er ist begeisterungsfähig, wenn er von etwas überzeugt ist, steckt andere mit seiner Begeisterung an und eine Menge Energie in sein Projekt. Ist das Werk vollbracht, kann er es dennoch kritisch betrachten und eventuelle Unzulänglichkeiten eingestehen. Es sind solche Leute, die auf dieser Welt etwas zustande bringen, nicht die Zauderer. Und wenn es nur darum geht, die Menschen aus ihrem Alltag zu holen und mit Musik zu verzaubern.